©André Leischner
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Claras Gute Stuben - Französische Impressionen

Kammerkonzert
Der erste Satz der Sonate von Claude Debussy ist eine Pastorale im Stil eines Prélude non mésuré, wie sie die französischen Cembalisten der Rameau-Zeit als Auftakt für ihre Suiten benutzten. Der zweite Satz spielt mit den Rhythmen eines Menuetts, während das Finale eher spanisch-mediterrane Einflüsse erkennen läßt. Die arabesken Läufe und Verzierungen, aus denen sich die Melodik aufbaut, das wie zufällig wirkende Zusammenspiel der Instrumente voller agogischer Freiheiten, vor allem aber der zauberhafte Klang verleihen dieser Sonate einen Ausnahmerang im Kammermusik- Repertoire, aber auch in Debussys eigenem Schaffen.

Mit seinen Violinsonaten und Konzerten hat Leclair französische Musikgeschichte geschrieben. In der Sonate Nr. 5 seines Opus 3 von 1730, verband er auf elegante Weise italienischen und französischen Stil. Die Ecksätze sind rein italienisch: ein Allegro ma poco im weich singenden, galanten Stil der Zeit um 1730 und ein furioses Presto im Dreiertakt, das Vivaldi alle Ehre machen würde. Für den langsamen Mittelsatz dagegen wählte Leclair eine Gavotte en rondeau, einen eleganten französischen Tanz im Zweiertakt in Form eines Rondeau mit zwei Couplets.

Klanglich noch opulenter wird es bei Ravel. Die Pariser Klavierfirma Erard, die das Conservatoire außer mit Klavieren auch mit Harfen versorgte, bestellte 1905 ein Kammermusikstück für Harfe bei Ravel. Es ist ein Meisterwerk der Instrumentation, das trotz seiner kleinen Besetzung eine geradezu orchestrale Klangfülle suggeriert. In seinem schwelgerischen Duktus vermittelt das Stück, wie der Biograph Arbie Orenstein schrieb, “ein überschäumendes Gefühl der Freude”, das die später entstandenen Valses nobles et sentimentales vorwegnimmt.


Programm:
Claude Debussy: Sonate für Flöte, Viola und Harfe
J.M. Leclair: Sonate für 2 Violinen e-moll op 3, Nr 5
Maurice Ravel: Pavane pour une infante dèfunte für Flöte und Harfe
Maurice Ravel: Introduction und Allegro für Harfe, Flöte, Klarinette und Streichquartett
 

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Besetzung

Josef Vlcek, Daniela Göhcke, Violine
Igor Michalski, Viola
Nicolaus Köhler, Violoncello
Anne Langhoff, Flöte
Frank Gareis, Klarinette
Maria-Anja Hübenthal, Harfe
 

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