Faust steht an der Grenze zwischen Leben und Tod.
Der alte Wissenschaftler wandert durch ein Krankenhaus. Überall sind helle, flackernde Neonlichter. Die Metallbetten sind unordentlich. Die Kranken sind schon lange verschwunden.
Faust hat sein ganzes Leben nach Wissen und Sinn gesucht. Nun tauchen Gestalten aus seiner Vergangenheit auf. Sind sie wirklich da? Oder entstehen sie nur in seinem Kopf? Und wer ist eigentlich der Teufel? Eine fremde Macht oder ein Teil von Faust selbst? Schritt für Schritt verschwimmt die Grenze zwischen Wirklichkeit, Erinnerung und Wunsch.
Der „Urfaust“ ist Goethes erster Text zu seiner berühmten „Faust“-Tragödie. Er entstand, als Goethe noch sehr jung war. Darum klingt er direkter, freier und manchmal auch roher als der spätere „Faust I“. Im Mittelpunkt stehen weniger Mephisto und das Übernatürliche, sondern die sehr menschlichen Konflikte: unerfüllte Liebe, Verzweiflung und Fausts selbstgewählter Weg in den Abgrund. Gerade weil der Text ein Fragment ist, lässt er viel Raum für eigene Gedanken und schafft einen unmittelbaren Zugang zu Faust und Gretchen.
Regisseurin Nora Bussenius nimmt die Geschichte ernst und schafft gemeinsam mit Lara Belén Jackel surreale, zeitlose Bilder. Sie öffnen Goethes Sprache und zeigen, wie Fausts Sehnsüchte und Zweifel sich vervielfachen. Faust bleibt ein Mensch auf der Schwelle – suchend, tastend, getrieben.
Herzlich willkommen zur Soiree & öffentliche Probe:
– Donnerstag, 26. Februar 2026, Gewandhaus Zwickau
– Mittwoch, 29. April 2026, Vogtlandtheater Plauen