All das Schöne / Die Verlängerung der Fuge ins Unendliche
Ein Monolog von Duncan Macmillan und einer nach »Mädchenmörder Brunke« von Thomas Brasch
Mama ist viel, viel trauriger als alle anderen. Sie ist so traurig, dass sie nicht mehr leben möchte. Wenn jemand so traurig ist, schreibt man eine Liste mit allen Dingen, die schön sind an diesem Leben: 1. Eiscreme, 2. Wasserschlachten, 7. Leute, die stolpern, 1.000. Wenn jemand dir Bücher leiht, 1.001. Wenn jemand die Bücher, die du ihm gibst, tatsächlich liest. Man kann nur hoffen, dass Mama diese Liste tatsächlich liest und nicht nur auf Rechtschreibfehler korrigiert. Dass ihre Depression dann automatisch aufhört und dass alles gut wird. Duncan Macmillans Monolog »All das Schöne« ist trotz seines todernsten Themas voller kleiner Glücksfälle. Jede Vorstellung ist, auch dank der Einbindung des Publikums, ein einzigartiges Ja zum Leben.
Der zweite Teil des Abends beginnt nach Eintreten des Todes: Zwei junge Frauen mussten (oder wollten?) dran glauben. Thomas Brasch, der nach der Wende verstummte Dramatiker, widmet seine letzte Arbeit 1999 dem Mädchenmörder Karl Brunke. In über 10.000 Manuskriptseiten verliert sich Brasch und ergründet den für Doppelmord verurteilten Brunke doch nie. Von einer wundersamen Besessenheit ergriffen, scheint seine literarische Existenz in der des Mörders aufzugehen. Kann der Braunschweiger Brunke, das reale Vorbild erhängte sich 1906 in seiner Zelle, Brasch wirklich lehren, was er immer lernen wollte, das Lieben und das Lassen? Der Doppelabend MONODRAMEN 8 denkt das Leben vom Ende her. Beide Monologe verhandeln die schillernde Vielfalt des Todes.
Der zweite Teil des Abends beginnt nach Eintreten des Todes: Zwei junge Frauen mussten (oder wollten?) dran glauben. Thomas Brasch, der nach der Wende verstummte Dramatiker, widmet seine letzte Arbeit 1999 dem Mädchenmörder Karl Brunke. In über 10.000 Manuskriptseiten verliert sich Brasch und ergründet den für Doppelmord verurteilten Brunke doch nie. Von einer wundersamen Besessenheit ergriffen, scheint seine literarische Existenz in der des Mörders aufzugehen. Kann der Braunschweiger Brunke, das reale Vorbild erhängte sich 1906 in seiner Zelle, Brasch wirklich lehren, was er immer lernen wollte, das Lieben und das Lassen? Der Doppelabend MONODRAMEN 8 denkt das Leben vom Ende her. Beide Monologe verhandeln die schillernde Vielfalt des Todes.
Besetzung
Mit Daniel Koch / Lev SemenovRegie Isabel Stahl / Clara Sindel
Dramaturgie Kornelius Luther